Theaterpreis DER FAUST

Gespräch mit Isabel Pfeiffer-Poensgen, Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder

Die Verleihung des deutschen Theaterpreises DER FAUST am 10. November 2012 in Erfurt stellt nicht nur die Preisträger/innen ins Rampenlicht, sondern ebenso die Veranstalter, darunter auch die Kulturstiftung der Länder (KSL). Mit der Generalsekretärin der KSL, Isabel Pfeiffer-Poensgen, sprach Regina Wyrwoll.

 

Kulturpreise: Frau Pfeiffer-Poensgen, Sie leiten eine der ganz wenigen gemeinsam getragenen Kulturinstitutionen der 16 deutschen Bundesländer und können deshalb, wie ich vermute, die deutsche Kulturförderlandschaft aus einer besondere Perspektive betrachten. Was fällt Ihnen zuerst auf, wenn Sie an Kulturpreise denken?

 

Pfeiffer-Poensgen: Offen gestanden, eine ziemlich unübersichtliche Landschaft mit einigen Landmarken, um im Bild zu bleiben, wie beispielsweise dem Büchner-Preis für Literatur.

 
 

Isabel Pfeiffer-Poensgen (mit Kasper König, Moritz Woelk und Regina Wyrwoll)
bei einer Vorbesichtigung der Ausstellung "Claes Oldenburg. The Sixties"
im Museum Ludwig, Köln, am 17. Juni 2012

 

Kulturpreise: Sie kennen die stark ausdifferenzierte Öffentliche Kulturförderung in Deutschland: Welche Rolle spielen dabei Ihrer Meinung nach die rund 4.500 Kulturpreise und Stipendien, die in diesem Land jährlich vergeben werden?

Pfeiffer-Poensgen: Vielfach - wenn daraus der oder die "richtige" Preisträger/in ausgewählt wurde - erlaubt ein solcher Preis einer Künstlerin oder einem Künstler eine materiell unbeschwerte Zeit der Arbeit. Es gibt nicht wenige wichtige Künstler, die im Wesentlichen von solchen Preisen leben.

Die Vergabe von Preisen ist eine Möglichkeit, im Wettbewerb zu bestehen und schließlich wirft der Ruhm eines prominenten Preisträgers immer auch etwas Licht auf die Auslober.

Kulturpreise: "DER FAUST", ein in zehn Einzelkategorien unterteilter nationaler Theaterpreis, wird von der Kulturstiftung der Länder gemeinsam mit dem Deutschen Bühnenverein und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste vergeben. Welche Notwendigkeit hat dazu geführt, ihn auszuloben“ angesichts von rund 100 aktiven Preisen der Darstellenden Kunst, die auf unserem Webportal gelistet sind?

Pfeiffer-Poensgen: Wir haben uns dazu entschlossen in Zeiten harter finanzieller Einschnitte in vielen Kommunen Deutschlands, die traditionell die Rechtsträger der Theater sind. Wir wollten mit diesem bundeweiten Theaterpreis“ und einen solchen gab es bisher nicht“ Ähnlich wie der Österreichische "Nestroy" die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und nicht zuletzt der verantwortlichen Politik auf diesen weltweit unvergleichlichen Reichtum der deutschen Kulturlandschaft lenken.

Bild

Bekenntnisse im Sommer-Interview, Juli 2019: Laura Karasek's früher Traum von einem Literaturpreis mehr


Bild

Dr. Rafał Dutkiewicz (Stadtpräsident von Breslau/Wrocław) wurde in Berlin der Deutsche Nationalpreis verliehen mehr


Bild

Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters (BKM) zum Sonderpreis "Kultur öffnet Welten" mehr


Bild

1852 wurde in Berlin der Schinkel-Wettbewerb ins Leben gerufen mehr


Bild

Wie kommt man ins Handbuch der Kulturpreise? mehr