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Kulturpreise.de : Whistleblowerpreis
 

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Whistleblowerpreis

Gründungsjahr: 1999, Ort der Verleihung: Berlin, Gesamtdotierung: 300.000 EUR

Fördermaßnahme: Hauptpreis
Zielgruppe: Verdiente/engagierte Persönlichkeiten
Altersbeschränkung:  keine
Vergabe: alle 2 Jahre
Reichweite: International
Datenbank-ID: 20230 / 20450
Dotierung:
3.000 EUR
   
Verleihung: Termin: noch nicht bekannt.
Weitere Aufwendungen: Urkunde/Emblem, Öffentl. Veranstaltung, Kostenerstattung

IALANA Geschäftsstelle
Herr Reiner Braun
Marienstrasse 19-20
10117 Berlin
TEL.: 030) 20 65 - 48 57
FAX: (030) 20 65 - 48 58
info [ät] ialana.de
www.ialana.de
Vereinigung Deutscher Wissenschaftler VDW e.V.
Geschäftsführung
Reiner Braun
Marienstr. 19/20
10117 Berlin
TEL.: (030) 21234056
FAX: (030) 21234057
info [ät] vdw-ev.de
www.vdw-ev.de
PREIS-WEBSEITE:  http://www.vdw-ev.de ...
Beschreibung
Seit 1999 wird in Deutschland alle zwei Jahre ein internationaler Whistleblower-Preis vergeben. Der Preis wird von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) und der Deutschen Sektion der International Association of Lawyers Against Nuclear Arms (IALANA) gestiftet.
Mit dem Preis sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die in ihrem Arbeitsumfeld oder Wirkungskreis schwerwiegende, mit erheblichen Risiken oder Gefahren für Mensch und Gesellschaft, Umwelt oder Frieden verbundene Missstände aufgedeckt haben.
Mit der Preisverleihung und ihrer anschließenden Dokumentation soll nicht nur einer herausragenden Persönlichkeit und ihrem beispielhaften Verhalten ein kleines, dauerhaftes Denkmal gesetzt werden. Von besonderem Interesse ist auch die Frage, was an dem Fall verallgemeinerungsfähig ist und was sich daraus für künftige Konfliktlagen dieser Art exemplarisch lernen lässt.

Es geht insbesondere darum, eine möglichst breite gesellschaftliche Diskussion darüber anstoßen zu helfen, wie wichtig Whistleblower sind. Ihre Kenntnisse als Insider oder ExpertInnen und ihre uneigennützige mutige Bereitschaft Alarm zu schlagen stellen häufig die einzige Möglichkeit dar, in staatlichen Bürokratien, in der Wirtschaft, in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, aber auch in den internationalen Beziehungen grobe Missstände aufzudecken.

Kriterien der Preisvergabe:
1. Brisante Enthüllung
Ein/e Whistleblower/in deckt in seinem Arbeitsumfeld oder Wirkungskreis gravierendes Fehlverhalten, schwerwiegende Missstände oder Fehlentwicklungen auf, die mit erheblichen Gefahren oder Risiken für Leben, Gesundheit, die nachhaltige Sicherung und Entwicklung der Ökosysteme, die demokratische Grundordnung oder das friedliche Zusammenleben der Menschen verbunden sind oder jedenfalls verbunden sein können. Sein/ihr Verhalten kann auch darin bestehen, dass er/sie eine (weitere) Mitwirkung oder Mitarbeit an dem in Rede stehenden Projekt oder Vorhaben, zu der er/sie vertraglich oder gesetzlich an sich verpflichtet ist, ablehnt und dadurch den Sachverhalt öffentlich macht.

2. Alarmschlagen
Ein solches "Alarmschlagen" erfolgt im Regelfall zunächst intern, also im persönlichen oder beruflichen Wirkungskreis des Whistleblowers ("internes Whistleblowing"). Wird sein internes Alarmschlagen unterdrückt und/oder bleibt es wirkungslos, wendet er sich an Außenstehende oder an die Öffentlichkeit, namentlich an Aufsichtsbehörden, Ombudsleute, Abgeordnete, Berufsverbände/Gewerkschaften, Journalisten und Massenmedien etc ("externes Whistleblowing").

3. Primär uneigennützige Motive
Das Alarmschlagen erfolgt nicht aus Eigennutz, sondern primär aus Motiven, die am Schutz gewichtiger Rechtsgüter (Leben, Gesundheit, friedliches Zusammenleben der Menschen, Demokratie, nachhaltige Sicherung und Entwicklung der Ökosysteme etc) orientiert sind. Der/die Betreffende erstrebt und erreicht mit seinem Whistleblowing keine wirtschaftlichen Vorteile für sich oder ihm/ihr Nahestehende.

4. Inkaufnahme schwerwiegender Nachteile
Dabei nimmt der/die Whistleblower/in in Kauf, dass sein/ihr Alarmschlagen mit erheblichen Risiken und/oder Nachteilen für die eigene berufliche Karriere oder die persönliche Existenz (oder die von Angehörigen etc) verbunden ist.
Bewerbung / Teilnahmebedingungen
Bewerbung: Möglich 

Bewerbungsfrist: keine Angabe | Bewerbungssprache:k.A.

Wer wählt aus?
Vergabe durch: Unabhängige Fachjury

Zusammensetzung:
Die Whistleblower-Jury setzt sich aus unabhängigen Vertreterinnen und Vertretern der preisvergebenen Organisationen zusammen.

Geförderte/Geehrte
  • Edward Snowdon (NSA-Enthüllung)
  • Anonymus (Irak-Veröffentlichungen "Collateral Murder")
  • Rainer Moormann (Risiken des Kugelhaufenreaktors)
  • Rudolf Schmenger
  • Frank Wehrheim (FrankfurterSteuerfahnder)
  • Brigitte Heinisch (Berliner Altenpflegerin, Heimzustände)
  • Prof. Theodore A. Postol (MIT Boston, Raketenabwehrprogramm)
  • Dr. Arpad Pusztai (Biochemiker Aberdeen, Folgen von Genveränderung)
  • Dr. Daniel Ellsberg (Pentagon Papers)
  • Dr. Margrit Herbst (Tierärztin, BSE-Skandal)
  • Alexander Nikitin (verwahrloste russische Nordmeerflotte, Atommüllplätze im Nordmeer)

Finanzierung
Träger/Stifter:
Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW e.V.), IALANA International Association of Lawyers Against Nuclear Arms (Deutsche Sektion)

Spartenzuordnung
Weitere (u.a. Politische Kultur) > politische Kultur Hauptsparte 
Medien/Publizistik > besondere Verdienste ---------- 
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