Workshop an der Uni Essen
Das DFG-geförderte und von Prof. Dr. Alexandra Pontzen geleitete Forschungsprojekt "Literaturpreise im deutschsprachigen Raum seit 1990: Funktionen und Wirkungen" der Universität Duisburg-Essen, mit dem die Preise-Datenbank von ARCult Media eine Kooperation unterhält, erlebte Ende April 2019 einen ersten öffentlichen Höhepunkt mit einem Workshop (hier das Programm). Fachleute aus Hochschulen und diversen Praxisfeldern nahmen teil, z.B. Autoren, VertreterInnen von Stiftungen, Verlagen und Förderprogrammen, ebenso der Chefredakteur des Börsenblatts sowie der Herausgeber von kulturpreise.de mit einem Einführungsbeitrag zur Entwicklung der Kultur- und Literaturpreise seit 1978.
Auf Seiten der Veranstalter lag ein Schwerpunkt bei methodischen und theoretischen Fragen (Modell: Heterarchisierung, Valorisierung, Diversifizierung von Preisen). Außerdem wurden einzelne innovative Preismodelle vorgestellt - darunter WORTMELDUNGEN der Crespo Foundation. Am Ende schälte sich heraus, dass sowohl die Funktionen und Regularien vieler Literaturpreise, wie auch die unter Stichworten wie "Gabe und Gegengabe" lebhaft diskutierten Verleihungsrituale durchaus einmal auf den Prüfstand kommen sollten - teilweise liegen hier die Gründungen Jahrzehnte zurück oder aus anderen, z.B. finanziellen Gründen sind in der heutigen Multi-Mediagesellschaft die urspünglich intendierten Wirkungen nur noch begrenzt zu erzielen.
Als Konsequenz überlegt die Redaktion von kulturpreise.de, ob es nicht an der Zeit wäre, Grundlagen für eine Art von "Preise-TÜV" zu entwickeln - der natürlich nur auf freiwilliger Basis angeboten werden könnte...